Alle Fachbegriffe im "Spicker"

Die folgenden Erklärungen der wichtigsten Fachbegriffe, entsprechen exakt ihrer Verwendung im Fach BWR im aktuellen bayerischen Lehrplan für die FOS und BOS. Sie beschränken sich auf das Wesentliche, um übersichtlich und leicht verständlich zu bleiben. Für weitere Info, betrachten Sie den "Spicker" am PC.

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  ABC-Analyse

  Materialwirtschaftliches Verfahren zum wertmäßigen Verbrauch von Stoffen in drei Gruppen. A-Güter binden das meiste Kapital und haben deshalb die höchste Bedeutung für Kostensparmaßnahmen.

• Abschreibung

  Absetzung für Abnutzung (AfA). Wirtschaftsgüter verlieren ihren Wert durch Verschleiß, technischen Fortschritt, etc.. Deshalb werden in der Geschäftsbuchführung planmäßige (Regel-AfA) und außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Beide zählen zu den bilanziellen Abschreibungen. Während der Nutzungsdauer des Wirtschaftsguts werden Abschreibungen monatsgenau, meist linear, selten auch geometrisch-degressiv ermittelt. Beachten Sie den Unterschied zur kalkulatorischen Abschreibung in der Kosten- und Leistungsrechnung. Alle Abschreibungen haben einen (Innen-) Finanzierungseffekt mit Eigenkapital.

• Abschluss der Konten

  In der Geschäftsbuchführung werden alle Konten abgeschlossen, indem der Saldo gebildet wird. Alle Bestandskonten werden über das 8010 Schlussbilanzkonto abgeschlossen. Die Buchungssätze: SBK an alle Aktivkonten; Alle Passivkonten an SBK. Alle Erfolgskonten werden über das 8020 Gewinn- und Verlustkonto abgeschlossen. Buchungssätze: GuV an alle Aufwandskonten; Alle Ertragskonten an GuV. Das GuV-Konto wird über das Bestandskonto Eigenkapital abgeschlossen. Die Unterkonten, wie z.B. Bezugskosten oder Nachlässe werden über ihre Hauptkonten abgeschlossen.

• Abschlussbuchungen, vorbereitende Abschlussbuchungen

  vgl. Abschluss der Konten. Vorabschlussbuchungen sind Buchungen zum Ende des Geschäftsjahres, die nicht das 8010 Schlussbilanzkonto oder das 8020 Gewinn- und Verlustkonto ansprechen. Z.B. Abschluss der Unterkonten auf Hauptkonten, Buchung der Abschreibungen, Bildung von Rückstellungen.

• Agio

  Aufgeld; Betrag in €, um den der Preis oder Kurs über dem Nennwert eines Wertpapiers liegt. Eine Aktiengesellschaft führt das Agio der Kapitalrücklage zu. Vgl. Gegensatz zum Disagio.

• AIDA

  Werbewirkungsmodell aus dem Marketing. Die Stufen: Attention, Interest, Desire und Action stehen für Aufmerksamkeit, Interesse, Wunsch und Kaufhandlung.

• Aktiengesellschaft, AG

  Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit (juristische Person). Aktien haben einen Nennwert und werden idR an der Börse zu ihrem Kurswert gehandelt. Siehe auch Agio. Die Besitzer der Aktien, die Aktionäre, sind Anteilseigner an der AG und haften nur mit ihrer Einlage für Verbindlichkeiten der AG.

• Aktivierte Eigenleistungen

  Betriebe fertigen Produkte und Dienstleistungen auch für den eigenen Bedarf. Akt. EL werden zu den Herstellkosten bewertet und auf dem entsprechenden Bestandskonto gebucht (aktiviert) und abgeschrieben. Gegenbuchung auf dem Ertragskonto 5300 aktivierte EL.

• Amortisation

  bezeichnet die Zeit, in der der Kapitaleinsatz einer Investition durch Kapitalrückflüsse z.B. Erträge oder Umsatzerlöse etc., wiedergewonnen wird.
  Amortisationsdauer = Anschaffungskosten / (Gewinn + kalkulatorische Abschreibung)

• Angebotskalkulation

  Für die Kalkulation eines Angebotspreises im Verkauf, gilt nach der Vollkostenrechnung:
  Selbstkosten
  + Gewinn
  = vorläufiger Angebotspreis
  + Vertreterprovision
  + Skonto
  + Kundenrabatt
  = Angebotspreis (netto)
  Vgl. Barverkaufspreis, Zielverkaufspreis.

• Angebotsvergleich

  Für die den Vergleich mehrerer Angebote im Einkauf, der Beschaffung, vgl. Einkaufskalkulation.

• Anlagevermögen, Sachanlagevermögen

  Vermögensgegenstände auf der Aktivseite der Bilanz (Aktiva, links, oben). Sie dienen dem Unternehmen langfristig, z.B. Grundstücke, Gebäude. Im Gegensatz zum Umlaufvermögen. Abnutzbares, bewegliches AV wird während seiner Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Bewertung mit fortgeführten Anschaffungskosten bzw. fortgeführten Herstellkosten.

• Anleihe

  Festverzinsliches Wertpapier, verbrieft Gläubigerrechte, wird an der Börse gehandelt.

• Annuitätendarlehen

  Darlehen (Kredit), das während der Laufzeit in gleichbleibenden Beträgen vom Schuldner zurückgezahlt (getilgt) wird. Die jährliche Annuität bleibt konstant A = Zins + Tilgung.

• Anschaffungskosten

  Wirtschaftsgüter und Vermögensgegenstände werden mit ihren AK bewertet.
  Listeneinkaufspreis
  - Rabatt
  - Rücksendungen
  - Nachlässe
  - Skonto
  + Anschaffungsnebenkosten
  = Anschaffungskosten
  In den fortgeführten Anschaffungskosten sind die Abschreibungen bereits berücksichtigt.

• Anschaffungsnebenkosten

  Kosten, die zum Erwerb des Wirtschaftsguts notwendig sind oder dazu dienen, es betriebsbereit zu machen (z.B. Fracht, Montage), zählen zu den Anschaffungskosten. Laufende Ausgaben, wie z.B. Anlaufkosten, Finanzierungskosten und die Umsatzsteuer gehören nicht zu den ANK. ANK und AK-Minderungen werden direkt auf den Anlagekonten gebucht (keine Unterkonten).

• Aufwand

  Sämtlicher Verzehr von Gütern und Dienstleistungen in der Geschäftsbuchführung einer Unternehmung innerhalb einer Abrechnungsperiode, der zu Ausgaben führt. Minderung des Jahresüberschusses (Gewinn). Das Gegenteil ist der Ertrag.

• Aufwandskonten

  sind eine Untergruppe der Erfolgskonten. Der Aufwand, z.B. aus einer Eingangsrechnung, notiert immer im Soll auf der linken Kontoseite. Vgl. Ertragskonten und den Abschluss der Konten.

• Ausbringungsmenge

  wird mit der Produktionsmenge, dem Output oder der Beschäftigung gleichgesetzt.

• Ausgangsrechnung

  Der Buchungssatz einer typischen AR in der Geschäftsbuchführung lautet: Forderungen an Umsatzerlöse und Umsatzsteuer. Gegenteil: Eingangsrechnung.

• Außenfinanzierung

  Dem Unternehmen fließt Kapital von außen zu. Als Eigenfinanzierung gilt die Beteiligungsfinanzierung. Als Fremdfinanzierung ist die Kreditfinanzierung üblich. Das Gegenteil zur Außenfinanzierung ist die Innenfinanzierung.
• B

  Bareinkaufspreis, BEP

  vgl. Einkaufskalkulation.

• Barverkaufspreis, BVP

  vgl. Angebotskalkulation der Vollkostenrechnung

• Beschäftigung

  Wird mit der Ausbringungsmenge (x), der Produktion (Output) an Erzeugnissen gleichgesetzt.

• Bestandskonten

  Sind Konten der Geschäftsbuchführung, die aus Posten der Bilanz abgeleitet werden und über das Schlussbilanzkonto wieder geschlossen werden. Bei aktiven Bestandskonten (Aktivkonten) notieren der Anfangsbestand und die Mehrungen immer im Soll auf der linken Seite, die Minderungen und der Schlussbestand notieren im Haben. Bei passiven Bestandskonten (Passivkonten) notieren der Anfangsbestand und die Mehrungen immer im Haben auf der rechten Seite, die Minderungen und der Schlussbestand notieren im Soll. Vgl. Erfolgskonten und Abschluss der Konten.

• Bestandsveränderung

  Wenn auf den Bestandskonten Unfertige Erzeugnisse oder Fertigerzeugnisse der Schlussbestand vom Anfangsbestand abweicht, liegt eine Mehrung oder eine Minderung vor. Die Bestandsveränderung wird auf dem Erfolgskonto 5200 BV erfasst. In der KLR werden BV immer mit Normalkosten bewertet. Die Vorzeichen: Der Wert einer Bestands-Mehrung bewirkt eine Aufwandsminderung und wird deshalb von den Herstellkosten der Abrechnungsperiode subtrahiert. Der Wert einer Bestands-Minderung bewirkt eine Aufwandsmehrung und wird zu den HKA addiert.

• Bestellmenge

  Vgl. optimale Bestellmenge.

• Bestellpunktverfahren

  Materialwirtschaftliches Verfahren für die Lagerhaltung mit Sicherheitsbestand, Meldebestand (= Bestellbestand) und Höchstbestand. Meldebestand bei kontinuierlichem Verbrauch = (Tagesverbrauch * Beschaffungszeit) + Sicherheitsbestand. Beim Meldebestand wird die optimale Bestellmenge bestellt.

• Beteiligungsfinanzierung

  Dem Unternehmen fließt Eigenkapital von außen zu. Bei einer Aktiengesellschaft durch die Ausgabe (Emission) von (neuen) Aktien. Die vielen Aktionäre stellen dem Unternehmen dauerhaft Kapital zur Verfügung. Dadurch steigt seine Kreditwürdigkeit (Bonität). Übersteigt der Kurswert der Aktien deren Nennwert, entsteht ein Agio das der Kapitalrücklage zugeführt wird.

• Betriebsabrechnungsbogen, BAB

  Ein tabellarisches Werkzeug zur Kostenstellenrechnung in der KLR. Der BAB verteilt meist mit Zuschlagssätzen die Gemeinkosten auf die Kostenstellen und stellt mit den Über- oder Unterdeckungen die Abweichungen der tatsächlichen Ist-Kosten von den geplanten Normal-Kosten fest. Der einstufige BAB enthält nur Hauptkostenstellen im Gegensatz zum mehrstufigen BAB, der auch Vorkostenstellen berücksichtigt.

• Betriebsausgaben

  Wirtschaftsgüter, die selbstständig nutzbar sind, und deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten ohne Vorsteuer unter 150,00 € liegen, werden sofort als Aufwand gebucht und in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt. Vgl.GWG.

• Betriebsergebnis

  Das BE im Kostenträgerzeitblatt basiert immer auf einer Nachkalkulation mit Ist-Kosten.
  BE = Nettoverkaufserlöse - Ist-Selbstkosten des Umsatzes. Vgl. dazu das Umsatzergebnis.

• Betriebsoptimum

  Ausbringungsmenge, bei der die niedrigsten Stückkosten das Stückkostenminimum entsteht.

• Bewertung des Anlagevermögens AV und Umlaufvermögens UV

  Wertminderung vorübergehend: Abschreibungsverbot, nur Regel-AfA zulässig. Wertminderung dauerhaft: Abschreibungswahlrecht a) höchstmöglicher Gewinnausweis: Ansatz des Regelwertes unter Beachtung der Regel-AfA. b) geringstmöglicher Gewinnausweis: Außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren Teilwert nach vorheriger Regel-AfA. Ist die Wertminderung wieder entfallen, besteht eine Wertaufholungspflicht bis zu den fortgeführten AK oder HK als Obergrenze.

• Bezugskalkulation

  Siehe Einkaufskalkulation.

• Bezugskosten

  Neben dem Preis für Waren fallen Fracht, Verpackung, Zoll, Versicherungsprämien usw. an. Buchung auf einem Unterkonto des Aufwandskontos. Siehe auch Einkaufskalkulation.

• Bezugsrecht

  Bei der Ausgabe neuer, junger Aktien (Aktienemission) erhalten die Besitzer alter Aktien (Altaktionäre) ein Bezugsrecht für die neuen Aktien. Bezugsverhältnis = altes gez. Kapital / Kapitalerhöhung. Z.B. 3 alte Aktien begründen das Recht auf 1 neue Aktie.

• Break-even-Point, BEP

  An der Gewinnschwelle, Nutzenschwelle gilt: Gesamtkosten Kges = Gesamterlöse E. Die verkaufte Menge (Umsatzerlöse), ab der ein Gewinn erzielt wird. Unterhalb des BEP sind die Kosten > Erlöse. Ein Verlust entsteht. Gewinnschwellenmenge XBEP = fixe Gesamtkosten Kfix / Stückdeckungsbeitrag db.
  Steigende Kosten und / oder ein sinkender Verkaufspreis erhöhen die Gewinnschwellenmenge und umgekehrt.

• Bilanz

  Gegenüberstellung von Mittelherkunft (Kapitalseite, Passiva, rechte Seite) und Mittelverwendung (Vermögensseite, Aktiva, linke Seite). Die Bilanzsumme auf beiden Seiten muss immer ausgeglichen sein.

• Bilanzgewinn

  Wird im Jahresabschluss das Eigenkapital nach teilweiser Gewinnverwendung bilanziert, erscheint der Bilanzgewinn. Nach vollständiger Gewinnverwendung erscheint nur noch der Gewinnvortrag oder Verlustvortrag für das nächste Jahr in der Bilanz.

• bilanzielle Abschreibung

  planmäßig als Regel-AfA oder außerplanmäßig, beide Varianten stellen Aufwand in der Geschäftsbuchführung dar. Im Gegensatz zur kalkulatorischen Abschreibung der Kosten- und Leistungsrechnung.

• Börse

  hier bildet sich durch schwankende Angebote und Nachfrage, täglich ein neuer Kurs für Wertpapiere z.B. Aktien.

• brutto

  bezeichnet eine zusammengesetzte Größe, die um bestimmte Teile vermindert die verbleibende Größe (netto) ergibt. Z.B. ein Bruttopreis = Nettopreis + Umsatzsteuer. Oder: Bruttopreis = Nettopreis * 1,19. Hier mit 19 % Umsatzsteuer.

• Buchwert, Regelwert

  Aktueller Wert eines Gegenstands in der Bilanz. Meist fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellkosten. Der Buchwert wird oft mit einem Teilwert verglichen.
• C

  Cashflow

  Nettozufluss liquider (flüssiger) Geldmittel in einer Periode. Berechnung:
  Gewinn
  + Abschreibungen
  – Zuschreibungen
  + Erhöhung der langfristigen Rückstellungen
  – Verminderung der langfristigen Rückstellungen
  = Cashflow
• D

  Deckungsbeitrag

  Laut Teilkostenrechnung wird ein Deckungsbeitrag erzielt, wenn der Erlös eines Produkts seine variablen Kosten übersteigt und die fixen Kosten auch nur teilweise deckt. Formel: DB = E – Kvar oder: DB = db * x. Stückdeckungsbeitrag db = e – kvar. Vgl. relativer Deckungsbeitrag.

• degressive Kosten

  Die Kosten steigen in geringerem Maße, als die Kosteneinflussgröße Beschäftigung.

• Delcredere

  Das Risiko des Forderungsausfalls, das der Gläubiger trägt. Auch Gewährleistung für den Eingang einer Forderung, z.B. unmittelbar nach Lieferung und Rechnungsstellung. Der Delcredere-Satz, idR 1-3 %, bezieht sich auf den Nettobetrag der einwandfreien Forderungen, um eine Pauschalwertberichtigung durchzuführen.

• Disagio

  Abgeld; Betrag in €, um den der Preis oder Kurs unter dem Nennwert eines Wertpapiers liegt. Im Gegensatz zum Aufgeld, dem Agio.

• Distributionsmix

  Eines der 4 Instrumente des Marketingmix. Entscheidet über den Weg des Produkts vom Hersteller zum Endverbraucher. Der direkte Absatz umgeht den Handel durch Reisende oder Handelsvertreter. Der indirekte Absatz erfolgt unter Einschaltung des Groß-, Fach-, Einzelhandels etc.

• Dividende

  Die Anteilseigner einer Aktiengesellschaft, die Aktionäre, erhalten auf Beschluss der Hauptversammlung idR aus dem Jahresüberschuss, eine Gewinnbeteiligung (Dividende) für jede berechtigte Aktie.

• doppelte Buchführung

  Jede durch einen Geschäftsfall ausgelöste Buchung berührt mindestens zwei Konten der Geschäftsbuchführung. Auch der Periodenerfolg wird zweimal ermittelt: durch die Bilanz und durch die Gewinn- und Verlustrechnung.

• Durchschnittswertverfahren

  beim Jahresabschluss zulässig für die Bewertung der Vorräte.
  Wert Anfangsbestand
  + Wert aller Zugänge
  - Wert aller Abgänge
  = Bewertungsgrundlage für den Schlussbestand
• E

  Eigenfertigung vs. Fremdbezug

  Die Entscheidung zwischen zwei Fertigungsverfahren bei freien Kapazitäten (d.h. ohne Engpass) erfolgt anhand der Grenzmenge. Ohne Einfluss auf die fixen Kosten gilt: Fremdbezug, wenn Preis Fremdbezug < kvar Eigenfertigung.

• Eigenfinanzierung

  Kapital mit Rechtsstellung als Eigenkapital. Als Innenfinanzierung gelten die Selbstfinanzierung und die Rückflussfinanzierung aus Abschreibungen. Als Eigenfinanzierung von außen bezeichnet man die Beteiligungsfinanzierung. Das Gegenteil zur Eigenfinanzierung ist die Fremdfinanzierung.

• Eigenkapital

  Wird dem Unternehmen von innen, durch seine Gesellschafter, zeitlich unbefristet zur Verfügung gestellt wird und unterliegt keiner Rückzahlungsverpflichtung. EK-Geber sind am Unternehmen beteiligt. Vgl. Gegensatz zum Fremdkapital. Das EK ist in der Geschäftsbuchführung ein passives Bestandskonto, das den Saldo des GuV-Kontos aufnimmt.

• Eigenkapitalrentabilität

  EKR in % = Gewinn in € * 100 / Eigenkapital in €

• Eigenverbrauch

  Entnahme oder Verwendung von Vermögensgegenständen des Unternehmens für unternehmensfremde bzw. private Zwecke. Z.B. Privatfahrt mit dem Firmenwagen.

• Eingangsrechnung

  Der Buchungssatz einer typischen ER in der Geschäftsbuchführung lautet: Aufwandskonto und Vorsteuer an Verbindlichkeiten. Gegenteil: Ausgangsrechnung.

• eingeschränktes Niederstwertprinzip

  Bei einer dauernden Wertminderung ist der niedrigere Teilwert anzusetzen. Bei einer vorübergehenden Wertminderung darf der niedrigere Teilwert nicht angesetzt werden. Gilt für das Sachanlagevermögen.

• eingeschränkter Wertezusammenhang

  Die Bewertungsobergrenze für Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens sind die Anschaffungs- oder Herstellkosten. Beachte: Teilwert-Zuschreibung bzw. Wertaufholung.

• Einkaufskalkulation

  auch Beschaffungs- oder Bezugskalkulation genannt.
  Listeneinkaufspreis
  - Liefererrabatt
  = Zieleinkaufspreis
  - Liefererskonto
  = Bareinkaufspreis
  + Bezugskosten
  = Bezugspreis, Einstandspreis (netto)

• Einzelkosten, Sondereinzelkosten

  Sie können direkt einem Kostenträger, d.h. einem Produkt zugerechnet werden. Z.B. Fertigungsmaterial oder Fertigungslöhne. Im Gegensatz zu den Gemeinkosten. Einzelkosten sind variable Kosten.

• Einzelwertberichtigung

  Wertberichtigung (am Jahresende, ohne USt.-Korrektur) auf eine einzelne zweifelhafte Forderung aufgrund ihres Ausfallrisikos auf einem Passiv-Konto. Uneinbringliche Forderungen müssen auch während des Jahres (sofort, mit USt.-Korrektur) abgeschrieben werden. Vgl. den Unterschied zur Pauschalwertberichtigung.

• Engpass

  Ein Unternehmen produziert mehrere Produkte (Mehrproduktunternehmen), hat aber nur begrenzte Produktionsmöglichkeiten (ausgelastete oder eingeschränkte Kapazität). Das gewinnoptimale Produktionsprogramm muss unter Berücksichtigung dieses Engpasses ermittelt werden. Die verbleibende Kapazität wird gemäß der Rangfolge der relativen Stückdeckungsbeiträge auf die Produkte verteilt. Das Produkt mit dem höchsten db rel. wird bevorzugt produziert.

• Eröffnungsbilanzkonto

  Die Aktivpositionen auf der linken Seite der Eröffnungsbilanz notieren auf der rechten Seite im Haben des EBK. Die Passivpositionen auf der rechten Seite der Eröffnungsbilanz notieren auf der linken Seite im Soll des EBK. Vom EBK werden die Anfangsbestände auf die aktiven und passiven Bestandskonten übertragen.

• Ertrag

  Alle Werte, die in der Geschäftsbuchführung zur Mehrung des Jahresüberschusses (Gewinns) einer Unternehmung innerhalb einer Rechnungsperiode beitragen. Das Gegenteil ist der Aufwand.

• Ertragskonten

  sind eine Untergruppe der Erfolgskonten. Bei Ertragskonten notiert der Ertrag, z.B. aus einer Ausgangsrechnung, immer im Haben auf der rechten Kontoseite. Vgl. den Unterschied zu den Aufwandskonten und den Abschluss der Konten.

• Erfolgskonten

  sind Konten der Geschäftsbuchführung die erfolgswirksam sind, d.h. sich auf den Gewinn oder Verlust auswirken. Man unterscheidet Aufwandskonten und Ertragskonten. Vgl. den Unterschied zu den Bestandskonten und den Abschluss der Konten.

• Ertragsgesetz

  Die Produktionsfaktoren (Betriebsmittel, Werkstoffe und Arbeit) sind beliebig teilbar und substituierbar. Der Output (die Produktionsmenge) ist direkt vom Input (den Produktionsfaktoren) abhängig. Es gelten eine Reihe von Prämissen (Voraussetzungen).

• ertragsgesetzlicher Kostenverlauf

  s-förmiger Kostenverlauf, abgeleitet aus dem Ertragsgesetz. Im Gegensatz zu linearen Kostenverläufen aus Verbrauchsfunktionen.
• F

  Finanzierung

  Maßnahmen zur Beschaffung und Rückzahlung finanzieller Mittel. Betrifft die Passiva, d.h. die rechte Seite der Bilanz. Nach der Herkunft des Kapitals unterscheidet man die Innen- von der Außenfinanzierung. Nach der Rechtsstellung des Kapitals unterscheidet man die Eigen- von der Fremdfinanzierung. Eine Finanzierung ist die Voraussetzung für eine Investition.

• fixe Kosten

  Von der Beschäftigung, der Ausbringungsmenge unabhängige Kosten. Z. B.: die KfZ-Steuer eines LKW entsteht unabhängig davon, ob er fährt oder in der Garage steht. Vgl. den Unterschied zu den variablen Kosten.

• Fluktuation

  Schwankungen, hier meist im Personalbestand. Die Anzahl der im Unternehmen Beschäftigten schwankt, z. B. aufgrund der Auftragslage.

• Forderungen

  Eine typische Ausgangsrechnung begründet in der Geschäftsbuchführung eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen auf dem aktiven Bestandskonto. Man unterscheidet einwandfreie, zweifelhafte und uneinbringliche Forderungen. Letztere bedeuten Verlust und sind sofort zu berichtigen (abzuschreiben). Das Gegenteil von Forderungen sind Verbindlichkeiten.

• fortgeführte Anschaffungskosten bzw. Herstellkosten

  Die abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens unterliegen der regelmäßigen bilanziellen Abschreibung über ihre Nutzungsdauer.
  Anschaffungskosten bzw. Herstellkosten
  - bilanzielle Regel-Abschreibung
  = fortgeführte AK bzw. HK.
  Diese bilden die Obergrenze für eine mögliche Wertsteigerung des Vermögens in der Zukunft.

• Fremdfinanzierung

  Kapital mit Rechtsstellung als Fremdkapital. Als Innenfinanzierung gilt die Finanz. aus Rückstellungen. Als Fremdfinanzierung von außen gilt die Kreditfinanzierung. Das Gegenteil zur Fremdfinanzierung ist die Eigenfinanzierung.

• Fremdkapital

  Wird dem Unternehmen von außen, kündbar, verzinst und befristet zur Verfügung gestellt. Vgl. Verbindlichkeiten, Schulden. Die FK-Geber (Gläubiger), idR Banken, sind nicht am Unternehmen beteiligt. Vgl. Gegensatz zum Eigenkapital.
• G

  Gemeinkosten

  können nicht direkt, sondern nur indirekt, z. B. über Zuschlagssätze oder Verteilungsschlüssel verursachungsgerecht einem Kostenträger, d.h. einem Produkt zugerechnet werden. Z.B. Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten. Man unterscheidet Ist-Gemeinkosten von Normal-Gemeinkosten. GeKo stehen im Gegensatz zu den Einzelkosten. Geko haben variable und fixe Anteile.

• Geringwertige Wirtschaftsgüter, GWG

  Bewegliche, selbstständig nutzbare und abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens. Betriebsausgaben < 150,00 € < GWG netto ≤ 1.000,00 €. Werden im Jahr der Anschaffung als Sammelposten in ein Verzeichnis aufgenommen und über 5 Jahre linear mit 20 % abgeschrieben.

• Gesamtkapitalrentabilität

  GKR in % = (Gewinn in € + Fremdkapitalzins in €) * 100 / Gesamtkapital in €

• Gesamtkosten

  Kges = Kfix + Kvar. Mit Kvar = kvar * Ausbringungsmenge x. Vgl. dazu Stückkosten.

• Geschäftsbuchführung

  Teilgebiet des betrieblichen Rechnungswesens neben der Kosten- und Leistungsrechnung. Die Pflicht zur Buchführung besteht im Handelsrecht und im Steuerrecht. Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sind einzuhalten.

• Gewinn

  entsteht wenn Erträge > Aufwendungen. Ein Gewinn erhöht das Eigenkapital in der Bilanz, im Gegensatz zum Verlust. Bei der Kalkulation des Angebotspreises wird der Gewinn zu den Selbstkosten addiert. In der KLR gilt: G = Erlöse - Kosten. Oder: G = (e * x) - (kvar * x + Kfix)

• Gewinnausweis

  Zum Abschluss einer Rechnungsperiode entscheidet die Geschäftsführung, ob ein möglichst hoher oder ein möglichst geringer Gewinn in der Bilanz angestrebt und ausgewiesen werden soll. Dementsprechend werden Abschreibungs- und Bewertungswahlrechte wahrgenommen. Ein hoher GA wird erzielt durch: niedrige Abschreibungen, hoher Wertansatz von Vermögensposten, niedriger Wertansatz bei Schuldpositionen. Folge: hohe Gewinnsteuern. Niedriger GA durch: hohe Abschreibungen, niedriger Wertansatz von Vermögensposten, hoher Wertansatz bei Schuldpositionen. Folge: geringe Gewinnsteuern.

• Gewinnschwelle

  siehe Break-even-Point.

• Gewinn- und Verlustrechnung, GuV

  Alle Erfolgskonten, d.h. Aufwands- und Ertragskonten werden über das 8020 GuV-Konto abgeschlossen. Der Saldo des GuV-Kontos weist einen Gewinn oder einen Verlust aus und wird auf das passive Bestandskonto Eigenkapital gebucht.

• Gewinnthesaurierung

  Finanzierung durch einbehaltene, nicht ausgeschüttete Gewinne. Selbstfinanzierung aus dem Umsatzprozess. Gewinne werden den Rücklagen zugeführt oder als Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorgetragen.

• Gewinnverwendung

  auch Ergebnisverwendung genannt, im Fall eines Jahresfehlbetrages. Der Jahresüberschuss kann an die Anteilseigner des Unternehmens ausgeschüttet werden z.B. als Dividende, oder in die Rücklagen eingestellt werden, oder als Gewinnvortrag in das folgende Jahr übernommen werden.

• Gewinnvortrag

  Ein Gewinn aus der Vergangenheit wird in die Zukunft übernommen. Wird in der Bilanz das Eigenkapital vor Gewinnverwendung ausgewiesen, erscheint der Gewinnvortrag bzw. der Verlustvortrag des Vorjahres und der Jahresüberschuss in der Bilanz.

• gezeichnetes Kapital

  Der Eigenkapitalposten auf der Passivseite der Bilanz bezeichnet das Kapital, auf das die Haftung der Gesellschafter für die Verbindlichkeiten einer Kapitalgesellschaft gegenüber den Gläubigern beschränkt ist. Stammkapital bei der GmbH. Gez. Kap. = Nennwert pro Aktie * Anzahl Aktien.

• Gläubiger

  Ein Gläubiger "glaubt" seinem Schuldner, und hat auch ein Recht darauf, dass dieser die geschuldete Leistung (Rückzahlung der Kreditsumme = Tilgung, und Zins) erbringen wird.

• GmbH

  Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist eine Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit (juristische Person). Die Gesellschafter (Anteilseigner) haften für Verbindlichkeiten der GmbH nur mit ihren Einlagen. Der Gesellschaftsvertrag bietet großen Gestaltungsspielraum. Das Mindeststammkapital der GmbH: 25.000,00 €

• Grenzertrag

  der zusätzliche Ertrag, den die Produktion einer Einheit eines weiteren Produkts erbringt. Erhöhung der Ausbringungsmenge um 1, der Absatz des Produkts wird vorausgesetzt. Vgl. Grenzkosten.

• Grenzkosten

  die zusätzlichen Kosten, die durch die Produktion einer Einheit eines weiteren Produkts entstehen. Erhöhung der Ausbringungsmenge um 1, auch Einsatz einer zusätzlichen Mengeneinheit eines Produktionsfaktors. Vgl. Grenzertrag.

• Grenzmenge, kritische Menge

  zeigt an, bei welcher Ausbringungsmenge Xg zwei alternative Produktionsverfahren, z. B. A oder B, Eigen- oder Fremdfertigung, Handelsvertreter oder Reisender, exakt gleich hohe Kosten verursachen. Xg = Kfix A - Kfix B / kvar B - kvar A
• H

  Handelsvertreter

  Selbstständige Kaufleute, die Waren im Namen und auf Rechnung Dritter verkaufen und dafür eine Provision erhalten. Vgl. Kommissionäre.

• Herstellkosten

  Werden Wirtschaftsgüter nicht gekauft sondern selbst erstellt, werden sie mit ihren HK bewertet und aktiviert.
  Fertigungsmaterial
  + Materialgemeinkosten
  + Maschinenkosten
  + Fertigungslöhne
  + Rest-Fertigungsgemeinkosten
  + Sondereinzelkosten der Fertigung
  = Herstellkosten
  In den fortgeführten Herstellkosten sind die Abschreibungen bereits berücksichtigt. Vgl. Eigenleistungen.

• Herstellkosten der Abrechnungsperiode, HKA

  = Summe Materialkosten + Summe Fertigungskosten.
  D.h. HKA = Einzelkosten + Gemeinkosten + Sondereinzelkosten der Fertigung

• Herstellkosten der Fertigung, HKFE

  = Herstellkosten der Abrechnungsperiode +/- Bestandsveränderungen an unfertigen Erzeugnissen.

• Herstellkosten des Umsatzes, HKU

  = Herstellkosten der Fertigung +/- Bestandsveränderungen an Fertigerzeugnissen.

• Hilfsstoffe

  Stoffe, die in das Endprodukt eingehen, aber nicht wesentlicher Bestandteil sind, z.B. Schmierstoffe oder Lacke.
• I

  Immaterielle Wirtschaftsgüter

  Nicht stoffliche Vermögenswerte eines Unternehmens wie Firmenname, Firmenwert, Rechte, Patente, Lizenzen usw., stehen als Aktiva in der Bilanz.

• Imparitätsprinzip

  Das Prinzip der Ungleichbehandlung von Gewinnen und Verlusten wird auch Prinzip der kaufmännischen Vorsicht genannt. Nicht realisierte Verluste müssen idR ausgewiesen werden. Nicht realisierte Gewinne dürfen idR nicht ausgewiesen werden.

• Innenfinanzierung

  Dem Unternehmen fließt Kapital aus den im Umsatzprozess erzielten Gewinnen zu. Als Eigenfinanzierung gelten die Selbstfinanzierung (offen oder still) und die Rückflussfinanzierung aus Abschreibungen. Als Fremdfinanzierung gilt die Finanz. aus Rückstellungen. Das Gegenteil zur Innenfinanzierung ist die Außenfinanzierung.

• Inventur

  Die mengen- und wertmäßige, vollständige und nachprüfbare, körperliche Bestandsaufnahme des Vermögens und der Schulden durch Zählen, Messen oder Schätzen. Ergebnis ist das Inventar.

• Investition

  Die Verwendung finanzieller Mittel ist bei den Aktiva auf der linken Seite der Bilanz erkennbar. Vorausgesetzt ist eine Finanzierung.

• Inzahlunggabe, Inzahlungnahme

  Beim Kauf eines Gegenstands, wird ein anderer in Zahlung gegeben (mit dem Kaufpreis verrechnet) und so der Rechnungsbetrag reduziert. 1 Buchung der Eingangsrechnung des Kaufs. 2 Buchung der Gutschrift für die Inzahlunggabe. 3 Ausbuchen des in Zahlung gegebenen Gegenstands, mit seinem Buchwert in der Bilanz mit Ertrag oder Verlust. 4 Rechnungsausgleich.

• Istkosten

  sind tatsächlich angefallene Kosten, sie sind erst im Nachhinein am Ende der Abrechnungsperiode ermittelbar. Im Vergleich mit den Normalkosten zeigt sich eine Kostenüber- bzw. unterdeckung an einer Kostenstelle oder insgesamt.
• J

  Jahresfehlbetrag

  Das negative Ergebnis, der Verlust eines Geschäftsjahres. Im Gegensatz zum Jahresüberschuss. Beides geht in die Gewinnverwendung ein.

• Jahresgesamtverbrauch

  z. B. von Rohstoffen. Wird zum Abschluss der Aufwandskonten in der Geschäftsbuchführung ermittelt.
  Anfangsbestand
  - Schlussbestand
  + Zukäufe
  + Bezugskosten
  - Rücksendungen
  - Nachlässe
  = Jahresgesamtverbrauch

• Jahresüberschuss

  Das positive Ergebnis, der Gewinn eines Geschäftsjahres. Im Gegensatz zum Jahresfehlbetrag. Beides geht in die Gewinnverwendung ein.
• K

  kalkulatorische Abschreibung

  Sie soll unabhängig von der bilanziellen Abschreibung dem tatsächlichen Werteverzehr eines Guts während seiner tatsächlichen Nutzungsdauer entsprechen und im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung in die Verkaufspreise eingehen. Kalk. Abschreibung = (Wiederbeschaffungswert - Restwert) / Nutzungsdauer

• kalkulatorische Kosten

  Die Kosten der Kosten- und Leistungsrechnung müssen leistungsbezogen, betriebsbedingt und „normal“ sein. Sie unterscheiden sich vom Aufwand in der Geschäftsbuchführung, die alle tatsächlich anfallenden Ausgaben, auch die „ungewöhnlichen“ verbucht.

• kalkulatorische Zinsen

  = ((Anschaffungskosten + Restwert) / 2) * Zinssatz

• Kapital

  Die Finanzierung des Unternehmens mit Eigenkapital und Fremdkapital steht auf der Passivseite, d.h. der rechten Seite der Bilanz.

• Kapitalerhöhung

  Sämtliche Maßnahmen, die auf eine Erhöhung des Eigenkapitals einer Kapitalgesellschaft abzielen. Möglich durch Innen- oder Aussenfin Außenfinanzierung. Bei der Aktiengesellschaft oft durch die Ausgabe neuer Aktien. Das Gegenteil ist die Kapitalherabsetzung.

• Kapitalgesellschaft

  Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit. Das Unternehmen ist eine juristische Person z.B. bei AG und GmbH. Die kapitalmäßige Beteiligung der Gesellschafter steht im Vordergrund. Die Haftung ist idR auf die Einlage beschränkt. Es handeln die Organe, z.B. der Vorstand. Anteile an der Gesellschaft sind idR übertragbar. Vgl. den Gegensatz zur Personengesellschaft.

• Kapitalherabsetzung

  Sämtliche Maßnahmen, die auf eine Minderung des Eigenkapitals einer Kapitalgesellschaft abzielen, z.B. durch bilanzielle Herabsetzung des Eigenkapitals oder Einzug von Aktien. Das Gegenteil ist die Kapitalerhöhung.

• Kapitalumschlag

  Verhältnis vom Umsatz zum Eigenkapital bzw. zum Gesamtkapital (EK + FK).
  KU = U / EK oder GK

• Kommanditgesellschaft

  Personengesellschaft, die aus einem oder mehreren voll haftenden Gesellschaftern (Komplementäre) und einem oder mehreren beschränkt haftenden Gesellschaftern (Kommanditisten) besteht.

• Kommissionäre

  Selbstständige Kaufleute, die Waren im eigenen Namen auf Rechnung Dritter verkaufen. Vgl. Handelsvertreter.

• Kommunikationsmix

  Eines der 4 Instrumente des Marketingmix. Entscheidet über alle auf den Markt gerichteten Informationen durch Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoring), Werbung (Zielgruppe, Werbebotschaft, Werbemittel, Werbeträger) und Verkaufsförderung (Sales Promotion, z.B. Gewinnspiele).

• Kontokorrentkredit

  eine Form der Fremdfinanzierung, mit Fremdkapital von außerhalb des Unternehmens. Bank als Gläubiger. Wird vom Kreditnehmer (Schuldner) in einer vereinbarten Höhe kurzfristig in Anspruch genommen, vergrößert seinen Dispositionsspielraum und sichert seine Zahlungsbereitschaft (Ausnutzung von Skonto). Aber: Pflicht zur Rückzahlung (Tilgung) und Verzinsung.

• Kontrahierungsmix

  Eines der 4 Instrumente des Marketingmix. Entscheidet über die Preispolitik und die Konditionenpolitik. D.h. Hoch- und Niedrigpreispolitik, Preiskonstanz, Preisflexibilität, Preisdifferenzierung (räumlich, zeitlich, personell, sachlich), Mischkalkulation. Konditionen über Rabatte, Zahlungs- und Lieferbedingungen, Kreditpolitik.

• Kosten

  Begriff der Kosten- und Leistungsrechnung für den bewerteten Verbrauch (Verzehr) von Gütern und Dienstleistungen, der zur Erzielung der betrieblichen Leistung dient. Vgl. Gesamtkosten und Stückkosten und kalkulatorische Kosten. In der Geschäftsbuchführung sind die Kosten vergleichbar mit dem Aufwand.

• Kostenstelle

  An den betrieblichen Hauptkostenstellen (Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb) entstehen Einzelkosten und es werden Gemeinkosten im Betriebsabrechnungsbogen zugerechnet. Vorkostenstellen und Hilfskostenstellen werden auf zugeordnete Hauptkostenstellen umgelegt.

• Kostenstellenrechnung

  erfolgt im Betriebsabrechnungsbogen.

• Kostenträger

  … in der Kosten- und Leistungsrechnung sind immer die Produkte oder eine Produktgruppe. Die Kosten werden direkt oder indirekt mit Hilfe von Verteilungsschlüsseln zugerechnet. Vgl. Einzelkosten und Gemeinkosten.

• Kostenträgerstückrechnung

  dient dazu, die Kosten pro Kostenträger (einem Produkt) zu ermitteln, z.B. in der Angebotskalkulation. Vorkalkulation mit Normalwerten und Nachkalkulation mit Ist-Werten.

• Kostenträgerzeitrechnung

  Das Kostenträgerzeitblatt stellt die Ist-Gemeinkosten aus der Nachkalkulation den Normal-Gemeinkosten aus der Vorkalkulation gegenüber und ermittelt so eine Gemeinkosten- Über- oder Unterdeckung insgesamt und an jeder Kostenstelle. Ergebnis der KTZR ist das Betriebsergebnis, BE und das Umsatzergebnis, UE. Es gilt:
  BE +/- Gesamt-GeKo-Über- oder Unterdeckung = UE

• Kosten- und Leistungsrechnung, KLR

  Teilgebiet des betrieblichen Rechnungswesens neben der Geschäftsbuchführung. Die KLR stellt die betriebsbedingten Kosten den betriebsbedingten Leistungen gegenüber. Die KLR besteht aus der Vollkostenrechnung und der Teilkostenrechnung.

• Kostenüber- bzw. unterdeckung

  Istkosten > Normalkosten = Kostenunterdeckung an einer Kostenstelle oder insgesamt. Sparmaßnamen werden erforderlich. Istkosten < Normalkosten = Kostenüberdeckung. Spielraum für eine Kostensteigerung besteht. Gesamtkostenüber- oder unterdeckung = Normal-SKU - Ist-SKU. Vgl. Kostenträgerzeitrechnung.

• Kredit

  Fremdfinanzierung, Fremdkapital von außerhalb des Unternehmens, z.B. Kontokorrentkredit oder Annuitätendarlehen von der Bank als Gläubiger. Der Kreditnehmer, das Unternehmen ist Schuldner der Kreditsumme. Aber: Pflicht zur Rückzahlung (Tilgung) und Verzinsung während der Laufzeit des Kredits.
• L

  Leasing

  Besondere Vertragsform der Vermietung und Verpachtung von Investitions- und Konsumgütern. Für den Leasingnehmer steht die Nutzung des Objekts bei kurzfristig geringerer Kapitalbindung im Vordergrund. Bsp.: Ein geleastes Auto verursacht keine hohen Anschaffungskosten, sondern „nur“ die monatlichen Leasingraten.

• Leistung

  Begriff der Kosten- und Leistungsrechnung für das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Produkte, Dienstleistungen) in einer Rechnungsperiode. In der Geschäftsbuchführung vergleichbar mit dem Ertrag.

• Leverage-Effekt

  Hebelwirkung der Kapitalstruktur. Wenn die Gesamtkapitalrentabilität im Unternehmen größer ist als der Zinssatz für Fremdkapital, dann kann mit zusätzlichem Fremdkapital die Eigenkapitalrentabilität erhöht, man sagt auch „gehebelt“, werden.

• lineare Abschreibung

  Die Abschreibungsbeträge bleiben über die gesamte Nutzungsdauer des Vermögensgegenstands gleich hoch. Vgl. Abschreibung.
  Jährlicher AfA-Betrag = Anschaffungskosten / Nutzungsdauer

• Listeneinkaufspreis, Listenverkaufspreis

  jeweils als Netto- oder Bruttobetrag. Vgl. Einkaufskalkulation und Angebotskalkulation (Verkauf).

• Liquidität

  Fähigkeit und Bereitschaft eines Unternehmens, seinen Zahlungsverpflichtungen (inkl. Schuldentilgung) termingerecht und vertragsgenau nachzukommen.

• Logistik

  Die Organisation und Steuerung aller Prozesse (Waren, Geld, Personen, Informationen, Energie) im Unternehmen und zwischen den Lieferanten bis hin zum Endkunden, in zeitlicher und räumlicher Hinsicht.
• M

  Makler

  Der Vermittler einer Gelegenheit zum Abschluss von Verträgen. Er erhält vom Käufer oder Verkäufer eine meist erfolgsabhängige Provision, bei Wertpapieren Courtage genannt. Vgl. Handelsvertreter und Kommissionäre.

• Marketing-Mix

  Um die Marketingziele zu erreichen (v.a. Absatzsteigerung) werden 4 Marketingmixinstrumente eingesetzt: Produktmix, Kontrahierungsmix, Distributionsmix, Kommunikationsmix.

• Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio

  Anordnung der strategischen Geschäftseinheiten (SGE) in einem Koordinatensystem als Portfolio, um das optimale Produktionsprogramm aus der Sicht des Marketing zu ermitteln. Analyse der Wachstums- und Ertragsaussichten der SGE in einer 4-Felder-Matrix.
  X-Achse: relativer Marktanteil = eigener Umsatz / Umsatz des stärksten Konkurrenten.
  Y-Achse: Marktwachstum = Umsatzsteigerung des Gesamtmarkts / Gesamtumsatz. Nachwuchsfeld (links, oben), Starfeld (rechts, oben), Cashfeld (rechts, unten), Problemfeld (links, unten). Beeinflussung der SGE durch Normstrategien.

• Maschinenkosten

  verbessern die verursachungsgerechte Zuteilung der Kosten auf die Kostenträger indem MaKo aus den Fertigungsgemeinkosten herausgerechnet und im Maschinenstundensatz MSS extra kalkuliert werden. MaKo = MSS in € * Maschinenlaufzeit. Vgl. Rest-Fertigungsgemeinkosten.

• mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

  Neben den variablen Kosten werden die zurechenbaren fixen Kosten auf Produkte, Produktgruppen usw. und schließlich auf das Unternehmen stufenweise zugerechnet.
  E - Kvar = DB I - erzeugnisfixe Kosten = DB II - unternehmensfixe Kosten = BE.
  Vgl. allg. Deckungsbeitrag.
• N

  Nachlässe

  Preisnachlässe im Einkauf, wie z.B. Skonti, Boni oder Minderungen werden auf den Unterkonten der Aufwandskonten gebucht. Meistens muss die Umsatzsteuer korrigiert werden. Nachlässe im Verkauf notieren unter Erlösberichtigungen. Sofortrabatte werden nicht gebucht. Beachte: Rücksendungen.

• Namensaktien

  Aktien, deren Besitzer der AG namentlich bekannt ist. Die Besitzer von Inhaberaktien bleiben anonym.

• Nennwert

  einer Aktie wird von der Aktiengesellschaft festgelegt, im Gegensatz zum Kurswert der sich idR an der Börse bildet. Die Summe der Nennwerte aller Aktien ergibt das gezeichnete Kapital der Aktiengesellschaft.

• netto

  bezeichnet eine verbleibende Größe, die um bestimmte Teile vermehrt die zusammengesetzte Größe (brutto) ergibt. Z.B. ein Nettopreis = Nettowarenwert = Bruttopreis - Umsatzsteuer. Oder: Nettopreis = (Bruttopreis / 119) * 100. Hier mit 19 % Umsatzsteuer.

• Nettoverkaufserlöse

  = Stückerlös e (ohne USt.) * abgesetzte Menge. In der Vollkostenrechnung und in der Kostenträgerzeitrechnung werden die NVE den Selbstkosten gegenüber gestellt, um das Betriebsergebnis und das Umsatzergebnis zu ermitteln.

• neutraler Aufwand

  in der Geschäftsbuchführung, d.h. betriebsfremder, periodenfremder oder außerordentlicher Aufwand zählt nicht zu den Kosten in der Kosten- und Leistungsrechnung.

• neutrale Erträge

  in der Geschäftsbuchführung d.h. betriebsfremde, periodenfremde oder außerordentliche Erträge zählen nicht zu den Leistungen in der Kosten- und Leistungsrechnung.

• Niederstwertprinzip

  Bewertungsvorschrift für Vermögensgegenstände. Von zwei möglichen Wertansätzen ist der niedrigere Teilwert anzusetzen. Dies gilt immer, wenn eine dauernde Wertminderung vorliegt. Das strenge NWP gilt für das Umlaufvermögen; Vgl. das eingeschränkte NWP.

• Normalkosten

  sind für die Zukunft geplante, aus Erfahrungswerten der Vergangenheit abgeleitete, kalkulierte Kosten. Im Vergleich mit den Istkosten zeigt sich eine Kostenüber- oder unterdeckung an einer Kostenstelle oder insgesamt.

• Normstrategien

  zeigen die Möglichkeiten an, wie eine strategische Geschäftseinheit im MW-MA-Portfolio in eine gewünschte Richtung bewegt werden kann. Im Nachwuchsfeld: Offensiv- oder Defensivstrategie. Starfeld: Investitionsstrategie. Cashfeld: Abschöpfungsstrategie. Problemfeld: Vorsichtige Investitionsstrategie, Haltestrategie, Desinvestitionsstrategie.

• Nutzungsdauer

  die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer eines Vermögensgegenstands wird vom Finanzamt in Abschreibungs-Tabellen definiert, weil damit die Dauer und Höhe der jährlichen bilanziellen Abschreibung festgelegt wird. Die tatsächliche Nutzungsdauer weicht oft von der betriebsgewöhnlichen ab, deshalb dient sie der kalkulatorischen Abschreibung.
• O

  Ökonomisches Prinzip

  Das Wirtschaftlichkeitsprinzip hat zwei Ausprägungen. Als Maximalprinzip lautet es: Erziele mit gegebenen Mitteln (Produktionsfaktoren) die höchstmögliche Leistung (Güter und Dienstleistungen). Als Minimalprinzip lautet es: Erziele eine vorbestimmte Leistung mit den geringstmöglichen Mitteln.

• optimale Bestellmenge

  Minimale Gesamtkosten aus der Summe von Beschaffungskosten und Lagerhaltungskosten. Formel:
  Quadratwurzel aus (2 * Jahresbedarf in Stück * fixe Bestellkosten) / (Einstandspreis je Stück * Lagerhaltungskostensatz in Prozent).
  Vgl. Bestellpunktverfahren.

• Outsourcing

  Konzentration auf die betrieblichen Kernaufgaben innerhalb der Wertschöpfungskette durch Auslagerung betrieblicher Funktionen auf spezialisierte Dienstleister.
• P

  Pauschalwertberichtigung

  Wertberichtigung (am Jahresende, ohne USt.-Korrektur) auf "gute", einwandfreie Forderungen, um das allgemeine Forderungsausfallrisiko auf einem Passiv-Konto mit Hilfe eines Delcredere-Satzes abzudecken. Vgl. den Unterschied zur Einzelwertberichtigung.

• Personengesellschaft

  Zusammenschluss von mindestens zwei Personen zur Verwirklichung eines bestimmten Zwecks in der Rechtsform der Gesellschaft. Gesellschafter haften idR mit ihrem geschäftlichen und privaten Vermögen. Z.B. Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), OHG, KG. Vgl. den Gegensatz zur Kapitalgesellschaft.

• Preisuntergrenze

  Preis (Erlös), der im Verkauf nicht unterschritten werden sollte. Kurzfristig genügt es, wenn nach der Teilkostenrechnung die variablen Kosten gedeckt sind. p kurz = k var. Langfristig müssen nach der Vollkostenrechnung auch die fixen Kosten gedeckt sein.
  p lang = k ges = k fix + k var.

• Produktmix

  Eines der 4 Instrumente des Marketingmix. Entscheidet über: Produktinnovation (neue Produkte), Produktdifferenzierung (mehrere Produktvarianten), Produktvariation (grundlegende Produktveränderung), Produktdiversifikation (Programmerweiterung, horizontal, vertikal, lateral), Produktelimination (Produkte vom Markt nehmen) und die Markenpolitik (Abgrenzung vom Wettbewerb).

• Produktionsprogramm

  Die Art und Menge der produzierten Produkte (Produktgruppen) hängt von den Absatzmöglichkeiten ab. Das optimale PP ist immer das gewinnoptimale PP. Die Höhe des Deckungsbeitrags entscheidet über die Rangfolge der Produkte. Hoher db = hoher Rang. Dabei sind auch Lieferverpflichtungen und Kapazitätsgrenzen, vgl. Produktions-Engpässe zu berücksichtigen.

• Produktlebenszyklus

  Ein zeitbezogenes Markt-Reaktions-Modell im Marketing, das die Lebensdauer eines Produkts in 5 Phasen einteilt: Einführungs-, Wachstums-, Reife-, Sättigungs- und Degenerationsphase. Die wichtigsten Kriterien sind: Umsatz, Umsatzwachstum und Gewinn. In jeder Phase kommen geeignete Marketingmixinstrumente zum Einsatz.

• Produktivität

  = Output, Ausbringungsmenge / Input, Einsatzmenge

• progressive Kosten

  Die Kosten steigen stärker als die Kosteneinflussgröße Beschäftigung.

• proportionale Kosten

  Lineare Kosten, Teil der variablen Kosten, der sich im gleichen Verhältnis wie die Beschäftigung verändert.
• Q
• R

  Rabatt, Sofortrabatt

  Ein Preisnachlass, der sich in der Kalkulation auf den Listeneinkaufspreis bzw. den Listenverkaufspreis bezieht. Vgl. Angebotspreis. Sofortrabatte werden sofort abgezogen und in der Geschäftsbuchführung nicht gebucht.

• Rationalisierung

  Maßnahmen zur Verwirklichung des Rationalprinzips bei veränderten Bedingungen. Z.B. Automatisierung, flexible Produktionssysteme etc.

• Rentabilität

  in % = Gewinn in € * 100 / eingesetztes Kapital in €

• relativer Deckungsbeitrag

  Der absolute Deckungsbeitrag eines Produkts wird auf eine Engpasseinheit in der Produktion, z.B. je Minute Laufzeit einer Maschine, bezogen. db rel. = db abs. / Produktionszeit je Stück. Das Produkt mit dem höchsten db rel. wird bevorzugt produziert.

• Rohstoffe

  Grundstoffe, die im Produktionsprozess in das Erzeugnis eingehen und die stofflichen Hauptbestandteile bilden (z.B. Stahlblech beim Autokarosserien).

• Rest-Fertigungsgemeinkosten

  Die Fertigungsgemeinkosten werden in maschinenabhängige Maschinenkosten und die nicht einem Kostenträger, d.h. einem Produkt zurechenbaren R-FGK zerlegt. R-FGK = FGK - Mako

• Return-on-Investment, ROI

  = Kapitalumschlag * Umsatzrentabilität. Der ROI entspricht der Gesamtkapitalrentabilität oder Eigenkapitalrentabilität.

• Rücklagen

  sind Eigenkapital–Posten in der Bilanz, die aus verschiedenen Gründen gebildet werden, z.B. Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen, gesetzliche Rücklagen. Vgl. Stille Rücklagen und den Unterschied zu Rückstellungen.

• Rücksendungen

  erhaltener Waren, führen in der Geschäftsbuchführung zur Stornierung auf dem entsprechenden Aufwandskonto. Der Buchungssatz der Eingangsrechnung wird "umgedreht" un lautet: Verbindlichkeiten an Aufwandskonto und Vorsteuer. Beachte: Gutschrift und Vorsteuerberichtigung.

• Rückstellungen

  sind Verbindlichkeiten, d.h. Fremdkapital in der Bilanz, die in ihrer Ursache bekannt, in ihrer Höhe und Fälligkeit aber unbekannt sind, z.B. für den Ausgang eines laufenden Prozesses vor Gericht. Die Bildung einer RS (Nettobetrag) stellt einen Aufwand dar. Bei der Auflösung oder Herabsetzung einer RS kann ein Ertrag entstehen, wenn die tatsächlichen Kosten geringer als erwartet ausfallen. (Innen-) Finanzierungseffekt mit Fremdkapital. Vgl. Unterschied zu Rücklagen.
• S

  Saldo

  Der Kontoausgleich beim Abschluss eines Kontos. In der Geschäftsbuchführung die Differenz zwischen der (linken) Sollseite und der (rechten) Habenseite eines Kontos. Der Saldo des abzuschließenden Kontos wird auf ein Abschlusskonto (meist 8010 Schlussbilanzkonto oder 8020 Gewinn- und Verlustkonto) umgebucht.

• Schlussbilanzkonto, 8010 SBK

  Alle Bestandskonten werden über das Schlussbilanzkonto abgeschlossen. Die Buchungssätze lauten: SBK an alle aktiven Bestandskonten; Alle passiven Bestandskonten an SBK.

• Selbstfinanzierung (offen, still)

  Innenfinanzierung mit Eigenkapital. Die offene SF wird in der Bilanz sichtbar, wenn z.B. der nicht ausgeschüttete Gewinn in die Rücklagen eingestellt wird. Die stille SF ist in der Bilanz nicht offen erkennbar. Sie entsteht durch Unterbewertung von Aktiva oder durch überbewertete Passiva. Vgl. stille Rücklagen.

• Selbstkosten

  In der Vollkostenrechnung und in der Kostenträgerzeitrechnung gilt:
  Herstellkosten des Umsatzes
  + Verwaltungsgemeinkosten
  + Vertriebsgemeinkosten
  + Sondereinzelkosten des Vertriebs.
  = Selbstkosten
  In den SK ist der Gewinn nicht enthalten, deshalb werden den SK oft die Nettoverkaufserlöse gegenüber gestellt.

• Skonto

  Ein Preisnachlass in der Geschäftsbuchführung auf den Rechnungsbetrag (ohne Bezugskosten etc.) für die Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist. Der Nettoskonto mindert den Aufwand bzw. die Umsatzerlöse und notiert auf den Unterkonten der Erfolgskonten Nachlässe oder Erlösberichtigungen. Buchung erst bei Bezahlung, mit USt.-Korrektur beim Verkauf und Vorsteuer-Korrektur im Einkauf. Die Bezugsbasis für den Skonto ist der Zieleinkaufspreis bzw. der Zielverkaufspreis.

• Soll und Haben

  Jedes einzelne Konto der Geschäftsbuchführung wird auch als T-Konto dargestellt. Es besteht aus einer linken Soll-Seite und einer rechten Haben-Seite. Den Ausgleich zwischen beiden Seiten bezeichnet man als Saldo.

• Strategische Geschäftseinheit (SGE)

  Produkt oder Produktgruppe im Marketing, die im Rahmen eines Marktanteils-Marktwachstums-Portfolios eine eigene Marktaufgabe erfüllt. Z.B. Damenräder eines Fahrradherstellers. SGE werden mit Hilfe von Normstrategien beeinflusst.

• Stille Rücklagen

  entstehen durch unterbewertete Aktiva oder durch überbewertete Passiva. Stille RL sind im Gegensatz zu den offenen Rücklagen nicht aus der Bilanz ersichtlich. Bei ihrer Bildung und Auflösung beeinflussen sie den Gewinn (Jahresüberschuss).

• Stückdeckungsbeitrag

  db = Stückpreis – variable Stückkosten. Beitrag eines Produkts zur Deckung der fixen Kosten bzw. zum Gewinn. Vgl. Gesamtdeckungsbeitrag.

• Stückkosten

  kges = kfix + kvar. Mit kges = Kges / x. Vgl. dazu Gesamtkosten.

• Stückkostendegression

  Mit zunehmender Ausbringungsmenge verteilen sich die Fixkosten auf eine immer größere Stückzahl. Die Stückkosten sinken.

• Stückkostenminimum

  Ausbringungsmenge, bei der die niedrigsten Stückkosten entstehen. Vgl. Betriebsoptimum.

• Substitution

  Ersatz von Produktionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe, etc.) durch andere substitutionale Produktionsfaktoren.
• T

  Teilkostenrechnung

  Als Teil der Kosten- und Leistungsrechnung verrechnet sie nur die variablen Kosten und die Einzelkosten auf die Kostenträger, die Produkte. Die fixen Kosten fallen ohnehin an und werden nicht berücksichtigt. Für kurzfristige Entscheidungen ist die TKR oft besser geeignet, als die Vollkostenrechnung.

• Teilwert

  Betrag, den der Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises für das einzelne Wirtschaftsgut ansetzen würde. Der TW entspricht ungefähr dem Wiederbeschaffungspreis und wird oft mit dem Regelwert eines Guts in der Bilanz verglichen. Vgl. Teilwert-Abschreibung, Teilwert-Zuschreibung.

• Teilwert-Abschreibung

  Beim Anlagevermögen und Umlaufvermögen gilt bei dauerhafter Wertminderung ein Wahlrecht für eine außerplanmäßige Abschreibung (TWA), unter Beachtung der planmäßigen Abschreibung (Regel-AfA). Die Höhe der TWA wird vom Gewinnausweis beeinflusst. Bei vorübergehender Wertminderung gilt ein Verbot für eine außerplanmäßige Abschreibung, nur die Regel-AfA bleibt zulässig.

• Teilwert-Zuschreibung

  Bei einem steigendem Teilwert im Anlagevermögen oder Umlaufvermögen oder wenn der Grund für die Teilwert-Abschreibung entfallen ist, gilt eine Wertaufholungspflicht (TWZ) und der eingeschränkte Wertezusammenhang. Bei nicht abnutzbaren Wirtschaftsgütern sind Zuschreibungen bis zu den Anschaffungskosten als Obergrenze durchzuführen. Bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern sind Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten als Obergrenze durchzuführen.
• U

  Über- oder unterdeckung

  siehe Kostenüber- bzw. unterdeckung.

• Umlaufvermögen

  Vermögensgegenstände auf der Aktivseite der Bilanz (Aktiva, links, unten). Sie dienen dem Unternehmen kurzfristig, z.B. Vorräte. Im Gegensatz zum Anlagevermögen. Bewertung des UV nach dem Durchschnittswertverfahren.

• Umsatz, Umsatzerlöse

  = abgesetzte Menge in Stück * Stückerlös e (ohne USt.) In der Vollkostenrechnung eines Betriebs entsprechen die Nettoverkaufserlöse dem Umsatz. In der Geschäftsbuchführung ist das Konto 5000 Umsatzerlöse ein Ertragskonto.

• Umsatzergebnis

  Das UE im Kostenträgerzeitblatt basiert immer auf einer Vorkalkulation mit Normalkosten.
  UE = Nettoverkaufserlöse - Normal-Selbstkosten des Umsatzes. Das UE wird mit dem Betriebsergebnis verglichen und so die Höhe der Kostenüber- oder unterdeckung ermittelt.

• Umsatzrentabilität

  in % = Gewinn in € / Umsatz in €

• Umsatzsteuer, USt.

  Unternehmen müssen bei ausgehenden Rechnungen zuzüglich zum Nettoverkaufspreis die USt. in Rechnung stellen. Bei eingehenden Rechnungen wird Vorsteuer gezahlt. Die erhaltene USt. wird mit der gezahlten VSt. verrechnet und die Differenz als Umsatzsteuerschuld an das Finanzamt überwiesen. Bruttopreis = Nettopreis + USt. Oder: Nettopreis * 0,19 = USt. Achtung: (Bruttopreis / 119) * 100 = Nettopreis. Hier alles mit 19 % USt. Die USt. notiert im Haben auf dem Passivkonto. Eine USt.-Berichtigung im Soll wird nötig bei: Rücksendungen, Gutschriften, Nachlässe, Rabatt, Skonto, Boni, uneinbringlichen Forderungen.
• V

  variable Kosten

  Von der Beschäftigung abhängige Kosten. Z.B. der Benzinverbrauch eines PKW hängt davon ab, wieviele Km er gefahren ist. Vgl. den Unterschied zu den fixen Kosten.

• Verbindlichkeiten

  Schulden sind Rückzahlungsverpflichtungen der Schuldner gegenüber Gläubigern. Eine typische Eingangsrechnung begründet in der Geschäftsbuchführung eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen. Sie notiert auf einem passiven Bestandskonto beim Fremdkapital in der Bilanz. Gegensätzliche Begriffe sind: das Vermögen oder Forderungen.

• Vermögen

  Die Vermögensposten (Aktiva) auf der linken Seite der Bilanz heißen Anlagevermögen und Umlaufvermögen.

• Verlust

  Wenn Erträge < Aufwendungen. Ein Verlust mindert das Eigenkapital, im Gegensatz zum Gewinn.

• Verlustvortrag

  Ein Verlust aus der Vergangenheit wird in die Zukunft übernommen. Wird in der Bilanz das Eigenkapital vor Gewinnverwendung ausgewiesen, erscheint der Gewinnvortrag bzw. der Verlustvortrag des Vorjahres und der Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag des Berichtsjahres in der Bilanz.

• Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten

  Gemeinkosten an den Kostenstellen Verwaltung und Vertrieb, die mithilfe von Zuschlagssätzen zu den Herstellkosten des Umsatzes gerechnet werden, um mit den Sondereinzelkosten des Vertriebs die Selbstkosten zu erhalten.

• Vollkostenrechnung

  Als Teil der Kosten- und Leistungsrechnung verrechnet sie alle Kosten, die fixen- und die variablen Kosten auf die Kostenträger, die Produkte. Für langfristige Entscheidungen ist die VKR besser geeignet, als die Teilkostenrechnung.

• Vorsteuer

  Auf eingehende Rechnungen zahlt ein Unternehmen die dort ausgewiesene Umsatzsteuer als sog. Vorsteuer. Sie notiert im Soll auf dem Aktivkonto. Aus den ausgehenden Rechnungen erhält das Unternehmen USt. Übersteigt die gezahlte VSt. die eingenommene USt., so entsteht ein Vorsteuerüberhang als Forderung an das Finanzamt. Eine VSt.-Berichtigung wird nötig bei: Rücksendungen, Gutschriften, Nachlässe, Rabatt, Skonto, Boni etc.
• W

  Wertaufholung

  Bei einem dauerhaft steigenden Teilwert im Anlagevermögen oder Umlaufvermögen besteht ein Wertaufholungsgebot. Die Obergrenze stellen dabei die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellkosten dar. Vgl. Teilwert-Zuschreibung. Wertminderungen werden durch Abschreibungen berücksichtigt.

• Wertminderung

  Bei dauerhaft oder vorübergehend sinkendem Teilwert im Anlagevermögen oder Umlaufvermögen. Vgl. Teilwert-Abschreibung und die Regel-Abschreibung.

• Wirtschaftsgut

  Steuerrechtlicher Begriff, entspricht dem Vermögens- gegenstand im Handelsrecht.

• Wirtschaftlichkeit

  = Erträge oder Leistungen / Aufwendungen oder Kosten
• X
• Y
• Z

  Zahlungsverzug

  Wird eine Zahlungsfrist versäumt oder eine Rechnung nicht bezahlt, erhält der Schuldner eine Mahnung und gerät mit seiner Zahlung in Verzug. Der Erbringer der Leistung, der Lieferer, ist als Gläubiger berechtigt, Verzugszinsen zu verlangen.

• Zieleinkaufspreis, ZEP

  In der Bezugskalkulation (im Einkauf) der Vollkostenrechnung gilt:
  Listeneinkaufspreis
  - Rabatt
  = ZEP
  - Skonto
  = Bareinkaufspreis
  + Bezugskosten (netto)
  - Nachlässe (netto)
  = Bezugspreis, Einstandspreis (netto)

• Zielverkaufspreis, ZVP

  In der Angebotskalkulation (im Verkauf) der Vollkostenrechnung gilt:
  Selbstkosten
  + Gewinn
  = vorläufiger Angebotspreis
  + Vertreterprovision
  = Barverkaufspreis
  + Skonto
  = Zielverkaufspreis
  + Rabatt
  = Angebotspreis (netto)

• Zuschlagsgrundlage, Zuschlagsbasis, Zuschlagssatz

  Die Gemeinkosten werden den Kostenstellen im Betriebsabrechnungsbogen indirekt, mithilfe von Verrechnungsschlüsseln zugerechnet. Die Bezugsgröße, d.h. die Zuschlagsgrundlage und -basis für diese Verrechnung sind meist die Einzelkosten an der Kostenstelle. Z.B. Fertigungsmaterial (= Einzelkosten)
  + 20 % Materialgemeinkosten
  = Materialkosten
  Der GeKo-Zuschlagssatz in Prozent beziffert den Zuschlag.
  Im Beispiel: MGK-Zuschlagssatz = MGK / FM. Oder: Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten beziehen sich auf die Herstellkosten des Umsatzes.

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